Freitag, 13. Januar 2012

Wie ich den Alltag überstehe ...

Dunkelheit. Das Ticken der Uhr, die lieblos ausgesucht wurde unterstreicht die monotonie der Nacht. Grau, in Marke Quarz, dient nicht als Dekoartikel sondern dass ich morgens brutal aus dem Traum gerissen werde. Nichts besonderes. Ein orangenes Licht erhellt die Mauer sanft, eine Reflexion des Radioweckers, auf dem ich statt der Zahlen eine rote Fläche seh. Ich  ziehe meine Bille an und erkenne die Zahlen scharf. 03h15. Ich bin hellwach. Oh nein, ich befürchte eine schlaflose Nacht. Schon wieder. Nach vorsichtigem Abtasten der Decke ab fühle ich seine Hand. Wohlige Wärme durchströmt meinen Körper. Ich will ihm nah sein, sein Atem auf meiner Haut spüren. Ich presse meinen Körper ganz nah an Seinen und umarme ihn. Glück, wohlbefinden, ein Grinsen überkommt meine Lippen. Er umschliesst meine Hand im Schlaf und streichelt sie. Ein zufriedenes seufzen, lässt meine Augen schliessen, geniessen.

Drrrring. Dieser doofe Wecker hat mich dann wieder eiskalt erwischt. Die Stunden vergingen wie Sekunden in seiner Nähe. Jetzt aufstehen. Warte. Noch einmal seine Haare riechen und ihm einen Kuss in den Nacken hauchen, bevor ich die gemütliche Wärme der Decke verlassen muss.

 Da war doch was. Vorsichtig, fast geräuschlos öffne ich die Schlafzimmertür. Er darf ja noch eine Stunde länger schlafen. Die Kälte der Fliesen im Flur lässt mich kurz zittern. Beim nächtsen Schritt Kälte, Nässe die sich unter meinen Füssen breit macht. Erschrocken schalte ich das Licht an. Tapsige Pfötchen krallen sich an mein Bein - ah ja unser süsser Welpe. Daran habe ich mich sogar nach einem Monat nicht gewöhnt, im Halbschlaf hat man so jeden morgen aufs neue die freudige Ueberraschung. Diese Schnautze, der unwiederstehliche Blick dieses kleinen Wesens. Freudig wedelt ihr Pinselchen, wie wir es liebevoll nennen. Ein braunes Hündchen mit weisser Brust und einem weissen Klecks am Ende des Schwänzchens. Unser Mädchen. Gross ist sie geworden. Nach den morgigen Streicheleinheiten, die von meiner Zeit des Duschens abgehen, springe ich unter das warme Wasser und lasse es zufrieden über meinen müden Körper prasseln.

Anziehen, Kaffe kochen, Zähne waschen, noch einmal kurz das weiche Fell berühren, dann noch mal sich die Zeit nehmen ins Bett zu kriechen, ihm sanft ins Ohr flüstern, dass ich mich auf den abend mit ihm freue. Man muss Prioritäten setzen! Vorsichtig die Eingangstür schliessen ohne dieses süsse erwartungsvolle Gesicht einzuklemmen, das vergeblich versucht mich vom Verlassen der Wohnung abzuhalten. Im Auto angekommen beginnt der Tag.

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