Ich war 12 oder 13, meine Eltern hatten ein Lieblingsferienort, in einem beschaulichen Dörfchen in der Schweitz, wir verbrachten seit ich denken kann jeden Sommer dort. Grosstädte kannte ich bis dahin nicht wirklich, wurde mir klar als ich das erste Mal in Brüssel war. Ich bin in Luxemburg aufgewachsen,ein kleines Land mit einem schönen aber auch kleinen Stadtkern.
Meine Schwester, die 9 Jahre älter ist als ich, studierte damals in Brüssel. Ich durfte sie fast jährlich mit dem Zug besuchen, oder wir furhen in den Sommerferien zusammen dahin in "Urlaub". Für mich war das damals immer das absolute Highlight, Caro mit der grossen Schwester allein in der Grossstadt. Wir gingen shoppen, besuchten das Zentrum mit der Grande Place und dem Menniken Piss, ich durfte sogar mit den Grossen auf dem Unikampus spazieren gehn. Dann einmal fragte mich meine Schwester, ob ich Lust hätte mit ihr ins Kino zu gehen. Es wäre leider etwas weiter weg aber das Atomiumm wäre auch da und ein Mac Donalds. Sie erklärte, das Atomium sei das Reslustat der Expo ´58 der ersten Weltausstellung nach dem zweiten Weltkrieg. Mit dem Manniken Piss im Erinnerung, so berühmt und so klein und unscheinbar, da war sogar die "Gelle Fra aus Luxemburg" interessanter anzuschauen. Ich fragte ich sie dann wie gross das ganze denn sei. "Es steht auf einem Kreisverkeht", entgegnete sie. Desinteressiert fürs Atomuim, freute ich mich auf einen Burger und einen guten Film. Wir fuhren abends dahin, müde vom rumrennen am Tag döste ich ein wenig vor mich hin, bis sich etwas riesiges vor mir aufbäumte.Auf einmal war ich hellwach. Ich starrte auf diese riesigen glitzernden Kugel, die mit einem mächtigen Rohr miteinander verbunden ist. Meine Schwester ist immer Chemiebegeistert gewesen, in ihrem Zimmer ist mir diese Form hin und wieder begegnet, und war mir daher geläufig. "Ist, ist das das Atomium??", frage ich, immer noch mit einem staunen, überwältigt von der grösse dieser "Skulptur". "Ja" entgegnet sie beiläufig, "ich sagte dir ja, sie steht auf einem Kreisverkehr". Die Weltausstellung war mir nur aus Büchern, oder Postkartenein Begriff. Wir bewegen uns mit dem Auto auf das stählerne Monster zu. Wi ein Spielzeugauto fahren wir unter die mächtigen Arme des Monuments. Eine Kugel hat die Grösse eines Hauses. Ich wollte unbedingt so schnell es ging das Auto parken und rausklettern. Ich habe meinen kompletten Film der Kamera im Abendlicht abgelichtet und miserable Bildergeschossen, da es viel zu dunkel war. Danach habe ich meiner Schweste entsetzt an den Kopf geworfen, wieso wir nicht bereits am Tag hierher gefahren sind. (ich muss immer noch grinsen wenn ich das hier schreibe, meine arme Schwester :))
Nachdem wir den Anschluss des Films schon fast verpasst haben, begebe ich mich widerwillig zum Kino. Spontan verspricht mir meine liebste Schwester, dass wir am nächsten Tag nochmal hierher fahren und auch sogar Innen an einer Besichtigung teinehemen. "Da kann man rein gehen??", strahle ich.
Es war super, blauer Himmel, die Fotos wurden fantastisch, die Aussicht aus den obersten Kugeln überwältigend (da fand ich übrigens auch raus, dass ich ein wenig mit Höhenangst zu kämpfen habe, aber dazu komme ich in einem anderen Artikel :)). Meine schönste Erinnerung an Brüssel. Danke Schwesterchen!
dekoeries |